Folgendes hat sich ergeben. Als wir die Berichte in Playa del Coco geschieben haben, hat Lisi einen aelteren Amerikaner getroffen und ein wenig mit ihm geplaudert. Als sie ihn am naechsten Tag wieder sah und sagte, dass er ab und zu Leute mit auf sein Segelkatamaran nimmt, fragte sie gleich, ob er uns auch mal mitnehmen wuerde. Er sagte JA. Sie voller Freude und ich eher ein wenig zurueckhaltend verbrachten wir die kommenden Tag an verschiedenen Straenden (ich geh dann bei meinem Costa Rica Bericht genauer darauf ein).
Ein paar Tage spaeter, am 09.09.08, stiegen wir dann in Puntarenas auf sein 4er Kabinen Katamaran. Das war ein Gefuehl, als ich durch den Yacht Club ging, mit meinem RIESENRUCKSACK, wow. Sein "Boot", die JAVA, ist einfach eines der groessten in dem Hafen mit ihrer 14 Meter Laenge. Eine andere Passagierin, Kate 25J. auch ne Ami, schien zu dem Zeitpunkt auch voll in Ordnung zu sein.
Wir gingen zu viert noch mal fein essen um dann die Nacht auf der Java zu verbringen.
Als wir am naechsten Tag ausliefen fuehlte ich mich noch ein wenig .... aber nicht all zu schlimm. Au man was soll ich erzaehlen was ich auf dem Boot tat. Unser Tagesablauf verlief folgendermassen: aufstehen, Anker raufziehen [strengste Arbeit, die ich fast alleine mache, was ich gerne tue, da es erstens die einzige wirklich koerperliche Betaetigung ist und zweitens mich Lisi anschliessend immer ''GOSSER STARKER BAER'' nennt, was ich liebe] da der Motor, der den Anker rausziehen sollte, kaputt war. Dann einen kurzen Sprung ins Wasser um nachher die Segel zu setzen. Das war's dann im Prinzip schon. Danach fruehstuecken, abwaschen, lesen [oh ja, ich hab in den 12 Tagen, die wir auf dem Boot verbrachten, sicher 1000 Seiten gelesen], einfach nur so in der Sonne liegen, Segel dem Wind anpassen [max. 5min. Arbeit], essen, abwaschen [da ich nie gekocht habe, immer ich] und naja einfach nichts tun.
Wenn wir dann am Abend an irgend einem Strand ankamen, den Anker setzten und einen gemuetlichen Schwumm oder einen Spaziergang an MENSCHENLEEREN Buchten/Straenden machten, freute ich mich schon auf das Abendessen. Als ich dann mal wie jeden Tag einen laengeren Tauchgang [mit Flossen, Tauchbrille und Schnorchel] machte, sah ich voll die schoenen Korallen. Ich ging die 5 Meter runter und versuchte mein Glueck. Leider waren sie verd... hartnaeckig. Nach dem 2. Versuch eine Koralle zu ergattern, sah ich eine Hand, die am Handgelenk abgetrennt war. ICH WEISS die war ECHT. Ich stieg hoch wie ein Delphin, so schnell [ich weiss nicht mehr ob ich noch unter Wasser oder erst an der Oberflaeche geschreit habe] auf jeden Fall hab ich mir die Sachen vom Kopf gerissen und nach Luft geschnappt. Ich koennte jetzt einen halben Roman schreiben was ich mir gedacht habe [sind Haie hier, war sie wirklich echt, liegt noch irgendwo ein Koerper, ...] Fakt ist jedoch, dass ich so schnell wie ich konnte zurueck zur Java schwamm und voellig ausser Atem von meinem Erlebnis erzaehlte [auch ueber das koennte ich viel schreiben].
Meine Seemannstaufe, wie ich sie nenne [waehrend das Boot 7 Knoten {schon schnell} faehrt] war, die kleine Leiter runterzulassen, sich am fahrenden Boot dranzuhaengen und reinzuka... Ich muss wohl nicht erwaehnen, dass sich das nur WAHRE SEEMAENNER trauen und das so machen, gg.
Wir sahen Delphine, die vor dem Boot und um das Boot herum schwammen, Wale die Luft holten, Schildkroeten die sich seeeeehr langsam bewegten aber im Wasser schnell waren. Ich fing als einziger einen FISCH. Wir ankerten an wunderschoenen Plaetzen [zB. an einem mit einem Wasserfall, der aus ca. 10m ins Meer prasselte], welche wir von Land aus sicher nie gesehen haetten. Wie sich das anfuehlt, wenn Meter hohe Wellen mitten auf dem Meer ca. 20 Meter auseinander so dahinrollen, kann ich nur mit phantastisch beschreiben. Nicht so super ist es, wenn wir mit dem Boot in einer Bucht sind und die Wellen sind dann so hoch, dass man hin und her geschaukelt wird. Erstens schlaeft man nicht so friedlich [wenn du denn schlafen kannst] und zweitens ist das Ankerraufziehen am naechsten Morgen noch strenger und ein wenig gefaehlich [Gleichgewicht halten und ziehen, puh streng und actionreiche Erfahrung].
Lisi ist auf dem Boot schon eine richtige Hausfrau [das mein ich NUR positiv]. Sie kocht super, waescht unsere Waesche und wenn ich mich dann mal verletze oder irgendwo nen RIESIGEN Kratzer habe versorgt sie meine Wunden mit Schwedenbitter, gg.
Doch wie es so ist, hat alles Schoene mal ein Ende.Nach gut einer Woche war es dann soweit und die Stimmung an Bord wurde mieser, da wir nur Vegi-Essen hatten da beide Vegis waren und wir uns halt anpassten, Kate und leider auch der Kapitaen schon am Vormittag rauchten {keine Zigis}, Kate unsere Biervorraete massgeblich verminderte und mir langweilig wurde. Jedoch glaube ich, der Tropfen der das Fass zum Ueberlaufen brachte, war nach einem wunderschoenen Sonnenaufgang [5 Uhr 15] als wir einkaufen mussten. Es waren Fischer in der Naehe mit denen Lisi [die die einzige ist, die sich auf spanisch verstaendigen kann] einen Preis von 4 Dollar raushandelte damit sie uns mit ihrem Boot an Land brachten und uns noch 2 Fische gaben. Als wir nach dem Einkaufen wieder reingebracht wurden von anderen Fischern und die dumme Kate 8 Dollar bezahlte, staunten wir zwei mal schon nicht schlecht, aber ok, sie ist halt so. Als der erste Fischer das mitkam und auch mehr wollte und SIE es ihm dann auch noch gab, versuchten wir es ihr vorsichtig zu sagen, dass das falsch war. Sie rastete aus und sagte wir sind kleinkarriert, naja und dann fing es an. Als dann die Stimmung noch schlechter wurde [vor allem zwischen den beiden Frauen] entschieden wir uns von Bord zu gehen. Dass rein zufaellig nur unsere beiden Flipflops dann nicht mehr auffindbar waren ist sicher auch nur Zufall...
Fakt ist der Trip war super und ich wuerde es wieder machen. Doch wenn du 24/7 zusammen bist solltest du jede Kleinigkeit sofort ansprechen und nicht warten bis es zu viel ist. Leider reicht eine dumme Person um eine ganze, wenn auch kleine, Zivilisation zu schaedigen.
Das war es fuers erste, meinen Costa Rica Bericht werde ich dann schreiben wenn ich Costa Rica verlassen werde. Ihr koennt schon gespannt sein auch hier hab ich nicht nur super Dinge erlebt.
Ich wuensche euch allen alles Gute sowie viel Gesundheit.
Bis dann,
Marco
PS.: Fotos folgen
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